Der Hockey Club Lugano hat am Dienstagnachmittag seine sportliche Struktur, ab der Saison 2019/2020, vorgestellt. Unter der Aufsicht der Gruppe Sport des Verwaltungsrates (Vicky Mantegazza und Andy Näser) sowie dem designierten CEO Marco Werder, welche den sportlichen Weg des Klubs festlegen, haben sie in der Person von Hnat Domenichelli, den neuen General Manager ausgesucht. Dieser kümmert sich um die Zusammenstellung der ersten Mannschaft, den sportlichen Kontakten zum HC Biasca Ticino Rockets (Swiss League) und der U20-Equipe der Bianconeri.
Hingegen leitet Julien Vauclair, sobald er seine Spielerkarriere beendet hat und somit ab der Saison 2020/2021, das Spielerscouting auf nationaler und internationaler Ebene beim HC Lugano. Domenichelli kann bei seiner Arbeit auf die Beratung des sogenannten Board of Pro Coaches zählen, ein neues Organ, das aus 12 Profitrainern besteht, die in der ersten Mannschaft sowie in der Nachwuchsabteilung der Bianconeri wirken. Diese tauschen regelmässig ihre persönlichen Meinungen und technischen Kenntnisse gegenseitig aus. An der Pressekonferenz wurden einige bedeutungsvolle Zahlen dieses internen Gremiums in Sachen “Eishockey-Wissen” erläutert: 20 Saisons und 1186 NHL-Partien, 107 Saisons (78 in Lugano), 4636 Partien sowie 1796 Skorerpunkte in der National League, insgesamt 28 Weltmeisterschafts-Teilnahmen. Hnat Domenichelli (Jahrgang 1976) war während 18 Spielzeiten Eishockeyprofi. Dabei absolvierte er deren 7 in der NHL und 11 in der Schweiz (6 beim HC Lugano). Ab 2014 wirkte er als Spielervermittler. Eine Aktivität, die er nun mit seiner neuen Rolle beim HCL beendet, um sich komplett auf seine neuen Aufgaben zu konzentrieren.
Anschliessend die wichtigsten Aussagen der Protagonisten der Pressekonferenz, vom Dienstagnachmittag, 28. Mai 2019:
Vicky Mantegazza, HC Lugano VR-Präsidentin: “Hnat hat in den letzten Jahren ein sehr wichtiges Netzwerk aufgebaut und dem HCL eine klare Strategie für die Zukunft vorgelegt, die sich mit den sportlichen Vorstellungen der Klubleitung völlig deckt. Diese Affinität und die Tatsache, dass er das Schweizer, Tessiner und Nachwuchs-Eishockey bestens kennt und zudem seit 16 Jahren im Tessin lebt, hat uns überzeugt”.
Marco Werder, designierter CEO: “In den letzten fünf Jahren hat sich das Eishockey eindrucksvoll entwickelt. Bei unserer Neubewertung der Organisation, wurde neben der Figur eines General Managers, die Bildung eines Beraterstabs der Trainer sowie ein Verantwortlicher fürs Spielerscouting ausgemacht. Die Person, welche diese Funktion inne hat, muss die DNA des Klubs in sich tragen. Schliesslich hält diese Person den ersten Kontakt zu potenziellen Spielern. In diesem Fall deckt Julien Vauclair die benötigten Eigenschaften perfekt. Mit Hnat wollen wir langfristig zusammenarbeiten und ihm Zeit lassen, damit er seine Visionen implementieren kann”.
Hnat Domenichelli, General Manager: “Der HCL bietet mir die Möglichkeit wieder ganz in die Eishockeywelt zurückzukehren. In mir fühle ich immer noch den Sportsmann, der wetteifern will. Als ich vom Verwaltungsrat kontaktiert wurde, ging ich zum Zuhören hin. Der Selektionsprozess dauerte lange – mehr als sechs Wochen -, doch dies war ein Vorteil. Den Entscheid, den ich im Einvernehmen mit der Familie getroffen habe, war einfach. In den letzten Jahren habe ich den HC Lugano von aussen erlebt und jetzt brauche ich Zeit, um ihn von innen kennenzulernen. Die Zusammenarbeit mit Cheftrainer Kapanen wird dabei sehr wichtig sein. Wir haben 1996 eine zeitlang gemeinsam in der NHL bei den Hartford Whalers zusammengespielt. Ich kann ihm beim besseren Kennenlernen der Schweizer und Tessiner Mentalität behilflich sein. Wir müssen alle – ich, der Klub und die Spieler – zusammen wachsen. Das moderne Eishockey ist ein schnelles und technisches Eishockey. Heute und im Vergleich zu früheren Zeiten haben die Spieler eben diese Qualitäten. Jetzt ist nicht die beste Periode um eventuell nach neuen Ausländern Ausschau zu halten. Alle warten Mitte Juli ab bis der Termin für Vertragsverlängerungen in der NHL abgelaufen ist und sich die Free Agents in Richtung Europa orientieren“.