In Loreto, wo die Spieler ein wunderschönes Wolltrikot bianconera mit dem Schriftzug HCL trugen, fanden die ersten richtigen Eishockeyspiele statt, bei denen unter anderem renommierte Mannschaften wie die Oxford University und am 1. Februar 1950 vor 2500 Zuschauern diejenigen auftraten, die einige Wochen später in London Weltmeister mit dem Ahornblatt werden sollten: die Kanadier aus der Gegend von Edmonton von Waterloo Mercury's gegen die Diavoli aus Mailand. Obwohl der Eishockeysport immer beliebter wurde, betrachteten die Stadtbehörden Lugano immer noch als eine reine Fussballstadt.

Vor allem die Bemühungen von Präsident Luigi Bellasi blieben erfolglos, so dass die fehlende politische Unterstützung den Verein sogar den Rauswurf aus Loreto kostete. Im Jahr 1955, nach tausend Wechselfällen, spielte Lugano im Sommer einige Spiele auf dem ehemaligen Tennisplatz der Konditorei Münger in Paradiso. Alles dank zwei grossen Animateuren der Familie bianconera: Cuccio Viglezio und Guido Keller. Ebenfalls im Jahr 1955 nahm ein Garagist aus Noranco namens Albino Mangili die Anlage in Noranco in Betrieb. Und es war in Noranco, dass die erste wirkliche Akquisition der Geschichte bianconera ankam: der Bündner Beat Rüedi, bereits Schweizer Staatsbürger und mehrfacher Schweizer Meister mit Davos.

Mit Rüedi kam das erste echte Vorbild: Rüedi spielte und trainierte nicht nur, er bewegte sich auch geschickt auf dem Feld, um das zu realisieren, was in Lugano als Traum galt: die Kunsteisbahn. In den drei Jahren, die Lugano in Noranco verbrachte, bestritt es seine ersten offiziellen Meisterschaften und feierte 1956 den ersten Aufstieg in die erste Liga. Präsident war immer noch Luigi Bellasi, während der allgegenwärtige Cuccio Viglezio und Antonio Bariffi, bereits Spieler und später der erste Tessiner, der das Amt des Präsidenten der Nationalliga bekleidete, dem Komitee beitraten. Während der letzten Saison bei Noranco findet Lugano auch seinen ersten kanadischen Einkauf: Bob Mitchell, Verteidiger von der Diavoli di Milano, der Lugano die neuen Schüsse namens Slapshot bringt! Am 1. Dezember 1957 wurde schließlich dank der Initiative von Ing. Pino Pedrolini die erste Kunsteisbahn nördlich von Cornaredo unter dem luxuriösen Schloss Trevano eingeweiht, die den Namen Resega erhielt, weil sich in dieser Gegend früher ein Sägewerk befand. Die Resega wurde am 1. Dezember 1957 mit dem Freundschaftsspiel Schweiz-Italien vor 6500 Zuschauern mit großem Pomp eingeweiht.

Unter den Anwesenden befand sich der Mann, der Lugano dreißig Jahre später an die Spitze des schweizerischen und internationalen Hockeysports führen sollte: Geo Mantegazza. Von Beruf Ingenieur, kam er bei den statischen Berechnungen der Resega zum ersten Mal mit der Familie bianconera in Kontakt. Das wichtigste Ereignis in den Anfangsjahren der Resega war damals der Pedrolini-Cup, nach dem Nachnamen der Familie, der die Anlage damals gehörte, in der die stärksten europäischen Mannschaften wie Stockholm, die Wembley Lions, Paris und die Milan Devils spielten. Die erste Saison in der Resega fiel mit dem ersten Profi zusammen, der das Trikot bianconera trug: Gene Miller, gefolgt von dem chinesisch-kanadischen Funambulisten Larry Kwong. Ende der 50er Jahre durchlief ein junger Schweizer namens Gérald Rigolet, der sich später bei Villars und Chaux de Fonds als einer der besten Torhüter in der Geschichte des Schweizer Eishockeys erweisen sollte, ebenfalls Lugano.